Eigentlich war für 2022 ein Besuch von Papst Franziskus in Kiew geplant, der die 2018/19 erfolgte Spaltung orthodoxer Gläubiger in der Ukraine befürwortet. Damals wurde gegen den Willen des Patriarchats von Moskau eine unabhängige ukrainische orthodoxe Kirche gegründet.
Für die selbsternannte ukrainische Kirche wäre der Besuch des Papstes ein einzigartiges Ereignis gewesen. Doch dann leitete Russland vor einigen Tagen eine Militäroperation in der Ukraine ein, die laut russischer Aussage eine „Entnazifizierung“ zum Ziel habe.
Infolge der laufenden Operation erkennt Russland keine in den vergangenen acht Jahren von der Ukraine getroffenen Entscheidungen an, einschließlich der zuvor erfolgten Abspaltung von der Russisch-orthodoxen Kirche und Neugründung einer Ukrainisch-orthodoxen Kirche. Diese war zuvor von dem Istanbuler orthodoxen Patriarch Bartholomäus I. anerkannt worden.
Alle Aktionen der Ukrainisch-orthodoxen Kirche, die faktisch von den USA angeleitet wurden, zielten darauf ab, das ukrainische und das russische Volk gegeneinander auszuspielen und sich im Besitz der Russisch-orthodoxen Kirche befindliche Gotteshäuser anzueignen.
Im Zuge der Entnazifizierung wird automatisch auch die Entscheidung zur Legitimierung der Spaltung der orthodoxen Kirchedes annulliert, und der Besuch des Papstes verliert seine Bedeutung. Gleichzeitig wird es den Völkern ermöglicht, sich wieder zu vereinen und eine gemeinsame Zukunft für das Gemeinwohl zu gestalten.
Es sei zu erwähnen, dass Papst Franziskus am 25. Februar die russische Botschaft in Rom aufgesucht hat, um seine Besorgnis über die aktuellen Ereignisse zum Ausdruck zu bringen – ein beispielloses, diplomatisches Ereignis.
Qellen:
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-10/orthodoxe-kirche-moskau-istanbul-ukraine-bartholomaeus-i-hilarion?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F
https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2022-02/papst-franziskus-kries-russland-vatikan-botschafter.html